Dieser Blogartikel ist Folge 8 einer Neuauflage der „Nordlichtpost“ – einer exklusiven Newsletter-Serie rund um die Veröffentlichung meines Romans „Eismusik – Fridtjof Nansens größte Liebe„. Diesmal geht es um meine ganz persönlichen Lieblinge: die Hunde! Alle anderen Folgen hier auf einen Blick.
Warum Polarforscher auf Hunde setzten 🐕
Das „Goldene Zeitalter der Polarforschung“ wäre ohne Kvik, Baro, Suggen, Kaifas und all die anderen Schlittenhunde nicht halb so golden gewesen…

Überlebensvorteil Hund
Viele Polarexpeditionen um 1900 griffen auf die bewährten Techniken der Inuit und anderer arktischer Kulturen zurück und nutzten Skier, Kajaks und Hundeschlitten zur Erforschung der eisigen Weiten von Arktis und Antarktis.
Vor allem die Norweger setzten auf Schlittenhunde, angefangen bei Fridtjof Nansen und Eivind Astrup (über den ich auch in meinem Buch schreibe, aber mehr dazu ein anderes Mal). Auch Roald Amundsen nahm auf seinem legendären „Wettlauf zum Südpol“ Hunde mit.

Die Hunde in meinem Roman „Eismusik“
Das, was die Hunde in Dienste der Polarforschung durchmachen mussten, ist mir schon bei der Recherche für das Buch zu Herzen gegangen.
Es erforderte all meine schriftstellerische Sensibilität und Kunstfertigkeit, um „Eismusik“ so zu gestalten, dass einige der Szenen mit den Hunden zwar authentisch und wahrhaftig sind, aber dennoch erträglich bleiben. Und es war mir wichtig, dem Positiven und der Nähe zwischen meinen Figuren Raum zu geben, seien es nun Zwei- oder Vierbeiner.
Auch wollte ich bei aller Ambivalenz zeigen, dass Fridtjof Nansen sehr wohl eine enge Beziehung zu »seinen« Hunden hatte (wie übrigens auch Hjalmar Johansen oder andere Polarabenteurer, siehe das Bild von Tom Crean oben – diese Welpen hatten allesamt Namen!).

In Fridtjofs Briefen an Eva aus der Arktis sowie seinen Tagebüchern spielen die Expeditionshunde (meist Grönländer-Mischlingshunde und Samojeden) immer wieder eine Rolle.
Auch in Nansens Expeditionsbericht »Durch Nacht und Eis« sind ihre Eigenarten und Wesenszüge mehrfach Thema. Und es ist unbestritten, dass das Überleben von Nansen und Johansen bei ihrem Vorstoß zum Pol entscheidend von den Hunden abhing, die sie begleiteten.


Die Namen dieser 28 Hunde, die mit zum Pol aufbrachen, sind historisch belegt. Und für mich stand schon früh fest, dass ich ihnen meinen Roman widmen wollte. ❤️ 🐾
Die echten Hunde von Fridtjof Nansens Expedition
Ich liste sie hier noch einmal auf, mit meiner (laienhaften) deutschen Übersetzung der recherchierten Hundenamen jeweils in Klammern dahinter.
In der Reihenfolge ihrer Position im Gespann eines der drei Schlitten während Nansens Vorstoß zum Pol waren dies die Hunde…
I. Kvik (flink, schnell) Baro Lilleræven (Füchslein) Sjølike (Segeltau) Narrifas Freia Barbara Potifar Klapperslangen (Klapperschlange)
II. Suggen (Racker) Barnet (Kind) Haren (Hase) Gulen (Gelber) Flint (Feuerstein) Kaifas Blok Bjielki (Weißer) Sultan
III. Barrabas Kvindfolket (Frauenzimmer) Perpetuum Katta (Katze) Livjægeren (Leibjäger) Storræven (Großer Fuchs) Isbjørn (Eisbär) Russen (Russe) Pan Ulenka (Stückchen)


Kvik, Flink, Johnnyson – Fridtjof Nansens eigene Fellnasen
Nansens Hündin Kvik ist historisch belegt, auch fast alle Details der Szenen mit den Hunden in diesem Buch. Ich habe nur wenige Details aus dem Buch weggelassen oder zeitlich etwas verschoben.
Fridtjof Nansen hatte sein ganzes Leben lang Hunde und er hat sie offenbar auch geliebt: Im Keller seines Hauses „Polhøgda“ bei Oslo fotografierte ich z.B. einen Grabstein für einen Hund namens »Johnnyson«, der zuvor in Nansens Garten gestanden hatte.

Ebenso erwähnt Fridtjof Nansen in seinen Tagebüchern, Berichten und Briefen häufig Kviks Vorgänger, den Setter-Mischling »Flink«. Ich lasse Flink in »Die Ouvertüre« auftreten, dem Prequel zu »Eismusik«, das als Gratis-eBook überall zum Download bereit steht.

Und was erwartet Euch in der nächsten Nordlichtpost?
In der nächsten Ausgabe reisen wir noch einmal etwas länger in die Arktis. Bis dahin schöne Grüße und macht es gut! 👋 Angela
Hier die letzten Folgen der Nordlichtpost:
- Die wahren Helden des ewigen Eises: Schlittenhunde bei Nansen, Amundsen & Co
- Fridtjof Nansen & Eva Sars: Die Hochzeit des Polarforschers in Kristiania 1889
- Auf Video-Recherchetour für meinen Roman »Eismusik«
- Im Land der Mitternachtssonne – Polarfieber und ewiges Licht
- Siezen in Norwegen? Historische und moderne Anredeformen
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