Lange hat’s gedauert, jetzt ist es endlich so weit: In knapp zwei Monaten erscheint meine rasanter jüdischer Auswanderer-Roman „Der Goldvogel“.
Ein absolutes Herzensprojekt – und für meine Leser:innen mal etwas anderes! Denn Achtung: Dieses Buch wäre fast als „Historischer Thriller“ erschienen, es ist actionreicher, grimmiger und wüster als alles, was es bisher von mir zu lesen gab.
Galizien 1880 – Hinterhof der Donaumonarchie
Eine meiner Romanfiguren nennt die Ecke der Karpaten, in der sie zufällig strandet und in der mein Roman beginnt, einen „Bärenwinkel“ – eine gottverlassene Gegend im Nirgendwo. Und damit hat sie nicht ganz unrecht: Die Karpatenwälder, in denen meine Geschichte ihren Ausgang nimmt (heute Teil der Ukraine), sind bis heute extrem abgelegen.
Das Kronland Galizien – wohlgemerkt nicht die nordspanische Provinz, sondern die Region rund um Lwiw (früher Lemberg) im Osten Europas – gehörte zu der Zeit, in der mein Roman spielt, zu Österreich-Ungarn. Es war eines der ärmsten Kronländer – quasi der Hinterhof der Donaumonarchie.
Zwischen Schtetl und Sehnsucht: Der Traum von Amerika
Viele Menschen in Galizien träumten vom Glück in der Neuen Welt. Überall zogen sogenannte „Amerika-Agenten“ durch die Dörfer, versprachen gegen Provision Fahrkarten, Arbeitsstellen, neue Chancen. Gerade um 1900 herum zog es Millionen hoffnungsfrohe Auswanderer aus Mittel- und Osteuropa nach Übersee – darunter ein signifikanter Anteil Menschen jüdischen Glaubens.
Osteuropas jüdische Gemeinden im 19. Jahrhundert
Osteuropa war im 19. Jahrhundert eines der Zentren jüdischen Lebens in Europa. Im heutigen Polen, in Belarus, Russland, Litauen und der Ukraine lebten zu jener Zeit Millionen aschkenasische Juden. Berühmt wurde ihr Leben im Schtetl durch Literaten jüdischer Herkunft wie Joseph Roth oder Isaac Bashevis Singer („Yentl“), die das jüdische Galizien als literarischen Kosmos unsterblich machten.
Das Habsburgerreich – ein Ort friedlicher Koexistenz?
Die Geschichte Galiziens ist bis heute von den Schrecken des 20. Jahrhunderts geprägt – von zwei Weltkriegen und dem Holocaust. Doch „Der Goldvogel“ spielt im Jahr 1880, als den jüdischen Einwohnern im russischen Zarenreich das Leben zwar immer schwerer gemacht wurde, in Österreich-Ungarn jedoch scheinbar friedliche Koexistenz verschiedener Ethnien und Glaubensrichtungen herrschte. Dort nannten jüdische Untertanen Franz Joseph I. mitunter sogar den „guten Kaiser Jossele“.
Weiblich, ledig, jüdisch sucht …
Aber genug der Vorrede: Mein Roman nimmt zwar seinen Anfang in Galizien, aber dort wird er nicht bleiben!
Und im Zentrum des Geschehens steht eine Heldenfigur, auf die man(n) im galizischen Schtetl nie gekommen wäre: Zelda Demandt, knapp zwanzig Jahre alt, Tochter eines glücklosen Gastwirts und als unverheiratete junge Frau in der patriarchal geprägten Welt des Ostjudentums normalerweise allenfalls eine Randnote wert.
Zelda und ihre jüngere Schwester Fani sind „nur“ Mädchen – niemand gesteht ihnen eigene Träume zu. Und dass sie diese auch verfolgen wollen, erwartet schon gar keiner. Doch große Träume können schnell gefährlich werden im Hinterhof der Donaumonarchie …
Und damit Vorhang auf für das Cover und den Klappentext!
Der Goldvogel – Historischer Roman
Galizien in der Donaumonarchie 1880: Zelda Demandt, jüdische Gastwirtstochter, lebt in einer Welt zwischen strengem Ritus und stiller Rebellion – bis ihre jüngere Schwester Fani den Versprechungen eines Amerika-Agenten folgt, der sich als skrupelloser Menschenhändler entpuppt. Entschlossen, Fani zu retten, nimmt Zelda die Verfolgung auf.
Gemeinsam mit ihrem Kindheitsfreund Jon, einem Preisboxer, stürzt sich Zelda in eine blutige Hetzjagd quer durch halb Europa: von den Karpaten über die Stätten des frühen Ölbooms und die Adelspaläste Wiens bis zu den Landungsbrücken am Hamburger Hafen.
Ein rasanter historischer Roman voller Atmosphäre, Tempo und sorgfältig recherchiertem Zeitkolorit – für Fans kampfstarker Heldinnen, grimmiger Gangster-Sagas und lebendiger Porträts jüdischen Lebens um die Jahrhundertwende (»Yentl«).
Buchinfo:
Angela Marina Reinhardt
Der Goldvogel. Historischer Roman
ISBN 978-3-911176-040
Erzählwerk Breitkopf
Taschenbuch: 16,99 €
Ab 20. März 2025 als Taschenbuch überall im deutschsprachigen Buchhandel erhältlich.
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