Angela Marina Reinhardt veröffentlicht im Herbst 2025 einen historischen Roman, der den Auftakt einer ganzen Reihe bildet. »Die Welt in Meran: Walzerblut« kommt am 12. November in die Buchläden und entführt in eine Region mit reicher Geschichte am Südrand der Alpen …
So ungefähr jedenfalls würde dieser Blogbeitrag beginnen, würde ich dieses »Cover Reveal« hier für jemand anderen texten, beispielsweise in meinem früheren Beruf als Journalistin. Und vielleicht würde ich mit der Autorin ein Kurzinterview zum Design des Covers führen und ihr ein paar erste Details zum Buch entlocken. Ja, so würde ich es wahrscheinlich machen – wenn das hier nicht mein eigenes Blog wäre.
Doch … warum eigentlich nicht? Wer sagt denn, dass ich in meinem virtuellen Zuhause nicht ab und zu nochmal Reporterin spielen darf? Vor allem, wenn ich glaube, dass es viel unterhaltsamer zu lesen ist?
Legen wir also los! Stellen wir uns jetzt einfach vor, die Fragen kämen von Nellie Bly (siehe Bild), rasende Reporterin des 19. Jahrhunderts und eine der ersten Frauen in diesem Job …

Kurzinterview zum Coverdesign von Walzerblut
Erzähl uns von deinem Buchcover! Wie war der Designprozess für dich?
Das Cover für „Walzerblut“ wurde von der großartigen Patrizia di Stefano gestaltet, meiner absoluten Wunschdesignerin. Sie hat viele unfassbar tolle Cover gemacht (z. B. für Anne Stern oder Karin Seemayer) und ist zudem selbst Autorin eines Romans über die Geschichte ihrer italienisch-deutschen Familie. Patrizia hatte daher genau das richtige Gespür für alles, was mir bei diesem Stoff wichtig war.
Authentizität bei der Darstellung der Epoche – »Walzerblut« spielt im Fasching 1872 – war für mich ein Muss. Ebenso wollten wir Meran ins Zentrum der Gestaltung rücken, nicht nur die Figur der jungen Preußin, die im Schlepptau ihrer englischen Tante in Meran landet und dort ihr Glück machen soll – komme, was wolle.
Des Weiteren gibt es goldene Akzente, passend zum Aufstieg Merans als Ort der Reichen und Schönen während der Goldenen Ära des Kurwesens in Europa. Und einen wunderschönen blauen Hintergrund mit der ikonischen Stadtansicht und dem Gebirgspanorama – basierend auf einer Originalpostkarte, die ich im Stadtmuseum Meran entdeckte (das Museum war auch eine unschätzbare Hilfe bei der Romanrecherche!) und deren Nutzung uns der Museumsleiter zu unserem großen Glück erlaubte.
Was hat dich dazu inspiriert, »Walzerblut« zu schreiben?
Seit vielen Jahren schon ist Meran eine Stadt, die ich regelmäßig besuche und deren wechselhafte Geschichte – wie auch die Geschichte Südtirols allgemein – mich immer wieder fasziniert. Viele Romanfiguren in »Walzerblut« sind denn auch stark von historisch belegten Ereignissen und Personen inspiriert, seien es die junge Helen von Burt und ihre Begleitung Mrs. David, der jüdische Arzt Dr. Hirsch, der Tiroler Bergführer Johann Haller oder auch die ladinische Waise Rosa Martini.
»Walzerblut« erzählt vom Aufstieg Merans zur Kurmetropole – und diesen haben Ärzte wie Franz Tappeiner oder Raphael Hausmann ebenso ermöglicht wie auch die Habsburger selbst, allen voran natürlich Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, deren Faible für Meran ja Legende ist.
Dieser erste historische Roman der Reihe wurde auch durch meine Liebe zur Musik und Literatur des 19. Jahrhunderts inspiriert – hier vor allem durch Victor Hugos »Die Elenden«, Alexandre Dumas’ »Kameliendame« und – wie sollte es anders sein – die italienische Oper von Rossini bis Verdi.
Was können die Leser in drei Worten von »Walzerblut« erwarten?
Berge. Bälle. Böse Überraschungen.
(jaaa, ich weiß, das sind vier Worte)
Das Design von Buchcovern verändert und entwickelt sich ja ständig weiter. Was ist deiner Meinung nach das Geheimnis eines guten Buchcovers?
Ich liebe Cover, denen man ansieht, dass sie von echten Menschen und mit Liebe zum Genre gemacht wurden. Ich schätze ein Design, das mich lockt, einen Blick ins Buch zu werfen – das ist für mich das eigentliche Geheimnis eines guten Covers.
Welche Bücher empfiehlst du, während wir darauf warten, dass »Walzerblut« Anfang November in die Regale kommt?
Um in Stimmung für jene Epoche um 1870 zu kommen, ist ein erzählendes Sachbuch wie »Walzer in Zeiten der Cholera« von Alexander Bartl oder auch die Kaffeehaus-Reihe von Marie Lacrosse ideal. Dann empfehle ich »Bergleuchten« von Karin Seemayer oder »Ein Tal in Licht und Schatten« von Marie Buchinger. Und wenn du mehr über eine der späteren Figuren aus meiner Meran-Reihe erfahren möchtest, kannst du jederzeit meine Kurzgeschichte in der Anthologie »Durch Zeiten und Töpfe« lesen – mit Sofie Haller, die wiederum eine Enkelin der in »Walzerblut« erstmals auftretenden Figur ist … ach, das führt vielleicht zu weit, also: gerne lesen! 🙂
Cover Reveal! Werfen wir jetzt einen ersten Blick auf »Die Welt in Meran: Walzerblut« …

Am finalen Klappentext wird noch gefeilt, zumal der Roman zahlreiche Schicksale verknüpft. Doch hier zumindest schon ein kleiner Vorgeschmack auf zumindest einen Erzählstrang in »Die Welt in Meran: Walzerblut«!
Eine junge Preußin reist im Schlepptau ihrer wohlhabenden Tante nach Meran, um in der aufstrebenden Kurstadt eine gute Partie zu machen. Bald hat sie jedoch ganz andere Sorgen als Ballbesuche und Tanzkarten – und ein mürrischer Kriegsveteran mit einem klitzekleinen Morphinproblem ist nur ein Teil davon …
„Die Welt in Meran: Walzerblut“ erscheint am 12. November 2025 und ist dann überall im Buchhandel erhältlich.
VITA
Angela Marina Reinhardt wurde 1973 in der Römerstadt Neuss geboren. Ein Stück weiter südlich am Rhein lebt die Autorin historischer Romane immer noch, jetzt zwischen Burgen und Weinbergen, Drachenfels und Westerwald.
Sie hat unter verschiedenen Pseudonymen (u.a. Angela Lund, Grit Landau) erfolgreiche Titel in Verlagen veröffentlicht, fast immer mit historischem Bezug und mit Schauplatz Italien. „Die Welt in Meran: Walzerblut“ ist der Auftaktband einer breitangelegten Roman-Reihe zur Geschichte der Stadt Meran und Südtirols im ausgehenden 19. Jahrhundert.

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