Italiens zeitgenössische Kulturszene hat international einen hohen Stellenwert und daher begrüßt die Frankfurter Buchmesse dieses Jahr ein literarisches Schwergewicht als offizielles Gastland 2024.
Als Schauplatz fast aller meiner Romane hat Italien für mich eine immens hohe Bedeutung – und natürlich auch die Literatur des Landes.
Bei meinem diesjährigen Messebesuch freue ich mich auf zahlreiche Autor*innen, darunter auch viele junge Talente.
Das Ehrengast-Programm verrät: Insgesamt werden über 150 Neuerscheinungen aus dem Italienischen ins Deutsche übersetzt. Zu den besonderen Gästen auf der Messe zählen unter anderem Alessandro Baricco, Dacia Maraini, Claudio Magris und die italienische Autorin somalischer Herkunft Igiaba Scego.
Es ist ja allgemein bekannt, dass Italiens aktuelle Regierung erhebliche Probleme mit der Presse- und Literaturfreiheit hat – die Kontroversen rund um die Einladung als Gastland nehmen dazu schon seit Monaten kein Ende. Einige der größten aktuellen Autoren des Landes werden nicht anwesend sein, darunter der weltberühmte Regimekritiker und Mafiaexperte Roberto Saviano und der von mir sehr geschätzte Antonio Scurati (seine Mussolini-Romanreihe ist ein Ereignis!). Ich finde das persönlich sehr schade, kann jedoch verstehen, dass beide Autoren dazu stehen, die rechtspopulistischen Machenschaften des Meloni-Regimes offenzulegen und dagegen zu protestieren.
Doch jenseits aller Kontroversen erinnert mich dieser Gastland-Auftritt daran, wieder einmal das literarische Erbe meines Lieblingslandes zu feiern und italienische Autor:innen zu lesen!
Zu den modernen Klassikern, die ich persönlich empfehlen kann, gehören Emilio Lussu, Elsa Morante, Italo Calvino, Umberto Eco und Andrea Camilleri. Zu meinen neueren „Entdeckungen“ gehören Elena Ferrante (natürlich!), die junge Autorin Francesca Melandri und die großartige und tragischerweise kürzlich verstorbene Michela Murgia.
